Künstliche Intelligenz
Wie Unternehmen KI-generierte Bilder und Videos sinnvoll – und rechtssicher – nutzen können
Künstliche Intelligenz ist längst keine Zukunftsmusik mehr – sie ist mitten im Alltag angekommen. Vor allem im Marketing, bei Produktpräsentationen oder auf Social Media setzen immer mehr Unternehmen auf KI-generierte Bilder und Videos. Die Vorteile liegen auf der Hand: Inhalte lassen sich schnell, günstig und oft verblüffend professionell erstellen. Doch neben den vielen Möglichkeiten tauchen auch Fragen auf – vor allem in rechtlicher Hinsicht. Was ist erlaubt? Was ist zu beachten? Und wo liegen die Fallstricke?
KI im Einsatz: Was alles möglich ist
Ob Produktbilder, Erklärvideos, animierte Hintergründe oder sogar ganze Werbekampagnen – künstliche Intelligenz kann heute in Sekundenschnelle hochwertige Inhalte generieren. Wer früher ein professionelles Fotoshooting oder ein Animationsteam gebraucht hätte, kann nun mit der richtigen Software und einem guten Prompt erstaunliche Ergebnisse erzielen. Auch kleine Unternehmen oder Solo-Selbstständige profitieren davon, weil sie mit überschaubarem Budget professionell auftreten können.
Ein weiterer Pluspunkt: KI-Tools ermöglichen es, Inhalte gezielt auf bestimmte Zielgruppen zuzuschneiden – sei es sprachlich, optisch oder kulturell. So kann z. B. dasselbe Video in verschiedenen Sprachen oder Stilen automatisch angepasst werden. Das spart Zeit und Geld – und steigert die Reichweite.
Aber wie sieht’s rechtlich aus?
So beeindruckend das alles klingt – ganz so einfach ist es rechtlich gesehen nicht. Denn das österreichische Urheberrecht ist noch nicht ganz bei der KI angekommen.
Der Kernpunkt: Urheberrechte entstehen laut Gesetz nur, wenn ein Mensch kreativ tätig wird. Eine rein von der Maschine erzeugte Grafik oder ein Video ist rechtlich gesehen nicht urheberrechtlich geschützt. Das bedeutet auch: Es gibt keinen klaren Rechteinhaber. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass niemand andere von der Nutzung ausschließen kann – theoretisch könnte jeder das Bild verwenden, ohne zu fragen.
Etwas anders sieht es aus, wenn du selbst kreativ in den Prozess eingreifst – z. B. indem du gezielt die Prompts entwickelst, Varianten auswählst und am Ergebnis mitwirkst. Dann kann unter Umständen ein sogenanntes „Mischwerk“ entstehen – also ein Werk, das menschliche und maschinelle Elemente verbindet. Ob dieses dann tatsächlich urheberrechtlich geschützt ist, ist derzeit noch offen – hier fehlen noch konkrete Urteile.
Auch das Datenschutzrecht kann eine Rolle spielen – etwa, wenn du real wirkende Personen imitiert oder Deepfakes erzeugt werden. Hier greift die DSGVO, und du brauchst im Zweifelsfall eine Einwilligung der Betroffenen.
Und was kann schieflaufen?
Einer der größten Stolpersteine ist die Unsicherheit, woher die KI ihre Inhalte nimmt. Viele Tools greifen auf riesige Datensätze zurück, die nicht immer transparent sind. Wenn in deinem KI-generierten Bild plötzlich ein geschützter Markenname oder das Gesicht einer echten Person auftaucht, kann das unangenehme Konsequenzen haben – von Abmahnungen bis hin zu Schadensersatzforderungen.
Ein weiteres Risiko: Du bist als Unternehmen für deine veröffentlichten Inhalte verantwortlich – auch dann, wenn sie von einer KI stammen. Wenn das Material irreführend ist, Persönlichkeitsrechte verletzt oder beleidigend wirkt, haftest am Ende du.
Fazit: Mit Köpfchen und Klarheit zum Ziel
Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug – auch (und gerade) im Bereich von Bildern und Videos. Wer KI gezielt einsetzt, kann viel Zeit und Geld sparen und gleichzeitig die eigene Kreativität auf ein neues Level bringen. Damit das Ganze auch rechtlich sauber bleibt, solltest du ein paar Grundregeln beachten:
Dokumentiere, wie du die Inhalte erstellt hast (z. B. welche Prompts du verwendet hast).
Prüfe die Lizenzbedingungen der genutzten KI-Tools genau.
Nutze möglichst eigene oder eindeutig lizenzfreie Ausgangsmaterialien.
Kläre, ob du Inhalte kennzeichnen solltest oder sogar musst (Stichwort: Transparenzpflicht).
Hole dir im Zweifel rechtlichen Rat – vor allem bei größeren Projekten oder öffentlichen Kampagnen.
Die Entwicklung rund um künstliche Intelligenz schreitet rasant voran – rechtlich wie technisch. Wer sich jetzt informiert und bewusst handelt, ist für die Zukunft gut aufgestellt.